Kaum zwei Wochen nach unserem LJVF in Mainz ging es für unsere Piloten Till Niebergall, Timon Diehl und Carolin Meyer auf ins große Abenteuer BJVF Laucha. Nachdem der Wershofener ASK 18-Hänger ein paar Tage vor Abfahrt „nur noch eben schnell“ eine komplett überarbeitete Beleuchtung bekommen hatte, zog es das Mainzer Team vor, nach einer Anreise über Stock und Stein in Laucha aus gegeben Anlass den Reiselötkolben auszupacken. Sonst verlief die Reise des Teams am Donnerstagabend ohne weitere Zwischenfälle und so konnten wir, nachdem die entscheidende Campingfrage „mit oder ohne Strom“ geklärt war, zur ersten gemeinsamen Mahlzeit schreiten: Käsebrot!
Der Freitag hätte entspannt starten können, wenn nicht die örtlichen Bauern beschlossen hätten, vorsichtshalber ab 05:00 loc noch ein Außenlandefeld direkt neben dem Campingplatz zu schaffen. So wurden wir liebevoll von einem Maisvollernter geweckt und mit einem tollen Sonnenaufgang entschädigt. Nach einem entspannten Frühstück mit – oh Wunder – Käsebrot ging es dann ans Aufrüsten.
Nach den Einweisungsstarts für die Piloten hatte dann jeder der wollte die Möglichkeit, weitere Starts auf den eigenen Flugzeugen zu absolvieren. Auch das Team RP nutzte diese Gelegenheit, um die Platzrunde genauer zu inspizieren.
Da Wind aus Westen vorhergesagt war, würde es in diesem Jahr wohl keine spektakulären Anflüge über den Hang geben. Den Abend ließen wir dann gemütlich am Bierpavillon ausklingen.
Der nächste Morgen begann für alle Teams auch ohne Maisvollernter sehr früh. So langsam machte sich die erste Aufregung breit. Noch ein letztes Briefing, die Jury nahm auf den Wertungsrichterbänken Platz und schon ging es los. Die Teilnehmer starteten sortiert nach Alter. Schnell war für unser Team RP klar: Die Konkurrenz ist stark und die Messlatte hängt hoch. Alle Piloten flogen wahnsinnig souverän und sauber ihre Platzrunden. Nuancen entschieden über Top und Flop. Das Team RP trat entschlossen und leistungsstark auf und flog auch die folgenden Durchgänge konzentriert und sehr souverän. Am Ende waren es Spornlängen oder Zentimeter, die über eine Platzierung entscheiden sollten.
Der letzte Start im dritten Durchgang war Timon Diehl gegönnt und so ließen wir es uns nicht nehmen, ihn und seinen Astir nach der Landung unter lautem Jubel aus der Bahn zu tragen. Bemerkenswert, wie aus den Kontrahenten von eben ein großes Team wurde, denn sogar Piloten aus anderen Bundesländern applaudierten und trugen mit.
Nachdem die Anspannung bei allen Piloten nachgelassen hatte und der ein oder anderen Mangel an Kohlehydraten durch beispielsweise ein Käsebrot behoben war, nutzten wir noch die Gelegenheit mit dem Team Bremerhaven und deren ASK 18 ein gemeinsames Foto zu schießen.
Nachdem alle Flugzeuge wieder in und auf ihren Hängern verstaut waren und wir den fliegerischen Teil unfallfrei und ohne Zwischenfälle abschließen konnten, war dann endlich Zeit für Grill (Käse), Bier, Fassbrause und die Party. Und auch die traditionelle Führung durch die verlassenen Gemäuer rund um den Flugplatz durfte nicht fehlen. Für die Party sorgte ein eigens angeheuerter DJ. Überraschenderweise war sein Musikgeschmack nicht kompatibel mit dem der Bundesluftsportjugend, und so bevorzugten die meisten Partybesucher dann doch ein gemütliches Beisammensein an der Feuertonne mit „Dosenmusik“. Die Kontrahenten des Tages waren längst zu Freunden geworden und bei dem ein oder anderen Kaltgetränk wurde viel gefachsimpelt.
Die Siegerehrung am Sonntag wurde ähnlich wie der kulinarische Teil des Wochenendes kurz und ohne große Umschweife abgehalten.
Das Team Rheinland-Pfalz schaffte es in der Teamwertung auf Platz 3 und auch die Einzelwertungen unserer Piloten können sich sehen lassen: Platz 14 belegte Carolin Meyer aus Wershofen, die die jüngste Teilnehmerin des diesjährigen BJVF war. Sie belegte mit 0,7 Punkten Abstand zur Bestplatzierten den zweiten Platz von vier in der Mädels-Wertung.
Platz 7 ging an Till Niebergall aus Neuwied, Timon Diehl aus Mainz belegte den 3. Platz in der Gesamtwertung.
Mit diesen fantastischen Ergebnissen begaben wir uns gegen Mittag wieder auf den langen Weg nach Hause. Mit einer großen Menge Erfahrungen im Gepäck konnten wir sagen: Wir haben unser Bestes gegeben und es hat allen Spaß gemacht. Mal sehen, wer im kommenden Jahr den Weg nach Paderborn antreten darf.
Carolin Meyer